Wallfahrt nach Maria im Gebirge
einst und jetzt
von Dom. Florian Friedmann O. Praem.
aus dem Falter zum 700 Jahr Jubiläum.
Hauptwahlfahrtstag ist der 15. Juni, der Veitstag. Es ist
der Tag der Kirchweihe, der mit allen einen Kirtag begleitenden
Annehmlichkeiten und als Pfarrfest gefeiert wird. Die Wallfahrt existiert
seit dem Spätmittelalter. Maria im Gebirge ist damit eine der
ältesten Wallfahrtskirchen Österreichs unter der Enns und war
früher genauso berühmt wie Mariazell, Altötting und St. Wolfgang. Die
Mariazeller nannten ihre Gnadenstatue eine Schwester des Gnadenbildes von
Sallapulka. Die Wallfahrer kamen aus Österreich, Böhmen, Mähren und Schlesien. Einem Verzeichnis von 1689 ist zu entnehmen, daß die mit auswärtigen Prozessionen ankommenden Priester, Schullehrer und Fahnenträger auf Kosten der Kirche mit Wein und Brot bewirtet wurden. Anfangs des 18. Jahrhunderts wohnte ein Einsiedler bei der Kirche. Ab 1767 wurde Maria im Gebirge von einem Mesner betreut. Am Tag vor dem Kirchweihtag wurde auf dem Platz vor der Kirche ein großer Markt abgehalten, es wurden "Garkucheln" aufgestellt, die, wie auch am Kirchtag selber, Fleisch von Frischlingen und Lämmern anboten. Auch Wein wurde ausgeschenkt. Unter Kaiser Joseph II., Sohn Maria Theresias, mußten Gottesdienste, Prozessionen und Wallfahrten eingeschränkt werden. die Kirche wurde 1783 gesperrt, die Armenseelen-Bruderschaft aufgehoben. Die Votivbilder aus dem aus dem 16.-18. Jahrhundert wurden weggebracht oder verkauft, und die Wallfahrer pilgerten nun vermehrt nach Maria Dreieichen. Seitdem gibt es vereinzelte Pfarrwallfahrten bzw. Pfarrausflüge zur Gebirgskirche. Mit dem Aufblühen der Wallfahrt Maria Dreieichen kamen immer weniger Wallfahrer nach Sallapulka. Weil sich der Pfarrhof bei der Kirche im Ort befand, konnten die ankommenden Wallfahrer oft keinen Gottesdienst feiern. Auch fehlte ein Gasthaus und eine Herberge. Bei ungünstigem Wetter fanden die Pilger nicht einmal einen Unterstand. In Maria Dreieichen gab es damit keine Probleme. |
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