Aus der Festschrift zum 650 Jahr Jubiläum
der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria im Gebirge

von Augustin Rudolf
Chorherr des Stiftes Herzogenburg und Pfarrweser in Sallapulka
und
Josef Scherzer
Oberlehrer in Sallapulka

Herausgegeben vom Restaurierungsausschuss der Pfarre Sallapulka
Verlag: Pfarramt Sallapulka
Missionsdruckerei St. Gabriel, Mödling bei Wien

Marira im Gebirge! Umrahmt von schattigem Waldesgrün steht einsam das alterwürdige Gotteshaus. Es birgt in sich eine Statue der seligsten Jungfrau Maria, die einst Jahrhunderte lang die Trägerin der besonderen Gnade und Barmherzigkeit Gottes war und fromme Christen deutscher und slawischer Zunge um sich geschart hatte.
Die Kirche "Maria in montanis" - "Maria im Gebirge" - ist die eigentliche Pfarrkirche Sallapulkas. Die Entfernung vom Orte beträgt eine Viertelstunde. Bei der Kirche ist nur das Mesnerhaus (einst Klausnerwohnung) und seit einigen Jahren ein Gasthaus. Um die herum liegt der Friedhof, in dem die Verstorbenen aus den sieben, zur Pfarre Sallapulka gehörigen Ortschaften ruhen.
Der Name Sallpulka läßt auf slawische Abstammung schließen, wie ja auch in der Nähe sich Orte mit slawischen Namen finden; z.B. Geras (gegründet Mitte des 12. Jahrhunderts), in Urkunden älterer Zeit auch Jaross oder Jeross; Starrein welches ohne Zweifel von den slawischen Worte starosta kommt, und andere. Das Wort Sala (scalassa) = Berg, Fels. Der Name Sallapulka (urkundlich oft Salopulkau) könnte also bedeuten Berg (Gebirgskirche) oder ober Pulkau. Ebensogut aber, wenn nicht noch besser, läßt sich der Name aus dem altdeutschen "Sal" (=Heiligtum) ableiten, Maria Al ob Pulkau, da ja die hiesige Pfarrkirche eine der ältesten Wallfahrtskirchen Niederösterreichs und älter als jene zu Mariazell in der Steiermark ist. Ersterer wird daher auch oft eine aemula (Abbild -Ebenbild) der letzteren genannt. Selbst die Bewohner von Mariazelle nannten einst ihr wundertätiges Gnadenbild eine Schwester von Sallapulka und bereiteten den ankommenden Wallfahrern dieser Pfarre dadurch einen feierlichen Empfang, daß sie ihnen bei ihrem Einzug die größte Glocke unentgeltlich läuteten.
Für das hohe Alter unseres Gotteshauses spricht auch die Bauart seines Presbyteruims mit der angebauten gotischen Petruskapelle wie auch der massive, ganz aus behauenen Steinquadern erbaute Turm.  Der gewaltige Bau des Presbyteriums und des Turmes stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die unteren Bauteile vom Presbyterium und Turm gehören einer früheren Zeit an. Nach Feststellungen des Herrn Dr. Josef Zykan vom Bundesdenkmalamte in Wien sind auf der Epistelseite beim Hochaltar noch Reste romanischer Bauweise zu finden und lassen auf ein sehr hohes Alter der Kirche schließen. Der Herzogenburger Chronist Augustin Beyer (gest. 1780) berichtete, daß über dem Gewölbe des Presbyteriums früher ein Stein mit der Jahreszahl 1481 in gotischen Schriftzeichen angebracht war. Der Stein wurde später oberhalb der Kirchentür eingefügt. Ebenso war auf der äußeren Wand des Turmes die Jahreszahl 1491 vorhanden. von beiden ist heute nichts mehr zu finden. Aus diesem beiden Steinen kann geschlossen werden, daß das heutige Presbyterium 1481 und der Turm 1491 vollendet wurden. Das Kirchenschiff wurde erst im Jahre 1674 erbaut, und zwar in einer einfachen deutschen Bauart mit Stukko- Holzdecke und Rundbogenfenstern. Auf dem Friedhof stand nahe der heutigen Sakristeitür eine runde, gotische Kapelle (Karner =Gebeinhaus), welche im Jahr 1835 dem Zahne der Zeit, vielleicht auch dem Vandalismus, zum Opfer fiel.
Es tritt nun die Frage an uns heran, wann wohl die Pfarre Sallapulka entstanden und wie sie zum Stifte Herzogenburg gekommen ist. Bei dem gänzlichen Mangel an Urkunden zur Beantwortung dieser Fragen und nachdem selbst das alte Büchlein des Herzogenburger Stiftsarchivs "Priva fundatio" Sallapulka nicht erwähnt, lassen sich nur folgende Vermutungen aufstellen: Da die beiden Nachbarpfarren Walkenstein und Weitersfeld, wie auch die meisten älteren Pfarren unserer Gegend durch Bischöfen von Passau gegründet wurden, warum sollte dies nicht auch bei Sallapulka der Fall sein? Der Fürstbischof von Passau von Passau, Ulrich von Hefft, schenkte im Jahre 1112 der Nachbarpfarre Walkenstein Grundstücke und Zehente. Im gleichen Jahre gründete er das Stift Sankt Georgen an der Donau, das im Jahre 1244 nach Herzogenburg  verlegt wurde. Da jenes seit seiner Gründung in Sallapulka und dem dazugehörigen Nonnersdorf Zehente besaß, konnte wohl die Vermutung auftauchen, daß die Pfarre Sallapulka im 1112 gegründet worden sei. Dadurch ließe sich auch erklären, weshalb in keiner späteren Urkunde mehr zu finden ist, wann und wie diese Pfarre zum Stifte Herzogenburg kam und ihm inkorporiert wurde.
Die erste sicher Erwähnung der hiesigen Pfarre geschah  jedoch erst im Jahre 1299 in den Zehent-Verlaß-Büchern des Stiftes Herzogenburg. Aber schon im Jahre 1316 wird in einer Schenkungsurkunde, die sich im Stift Herzogenburg befindet, die Kirche im "Pirichech" ein altes, ehrwürdiges Gotteshaus genannt. Au dem gleichen Jahre ist der erste Pfarrer namens Jacob bekannt.
Unter ihm bekam das Gotteshaus in dem "Pirichech" sechs Schilling Pfennige Gilten in Heinrichsdorf als Geschenk. Im Jahre 1352 stiftet der hiesige Pfarrer Konrad der Lochler ein Ewiges Licht für die Gebirgskirche.
Durch den Einfall des Böhmenkönig Johann (1328) und der Hussiten (1427) wurde auch die ganze Gegend in Mitleidenschaft gezogen und hat wohl auch die Gebirgskirche gelitten.
1496 verordnete der Steiner Bürger Urban Schlundt in seinem Testamente, daß für seine selige Hausfrau Kirchfahrten nach Mariazell, St. Wolfgang, Öttingen und "in das Gebirge" unternommen werden. Da hier unsere Wallfahrtskirche zugleich mit den berühmtesten jener Zeit angeführt erscheint, zeigt sich darin die damalige große Bedeutung. Hundert Jahre später (1597) schrieb der Pfarrrer Johann Wesacher an den Propst des Stiftes Herzogenburg Paul über die drei damaligen wichtigsten Wallfahrtstage in Sallapulka: Maria Heimsuchung, Pfingstdienstag und Sonntag nach Vitus.
Je Höher die Wogen des Luthertums anfangs des 17. Jahrhunderts an den Felsen Petri schlugen, desto mehr wuchs der Eifer der Katholiken. Die Wallfahrten nach Maria im Gebirge nahmen damals derart zu, daß Papst Paul V. (1605-1621) auf Bitten des Herzogenburger Propstes Melchior allen Wallfahrern eine vollkommenen Ablaß verlieh, wenn sie am Sonntag nach Vitus das "Biri", wie die Wallfahrtskirche volkstümlich nur genannt wird, besuchten. Viele Priester hören Beichte und selbst der Propst von Herzogenburg erschien zur Feier. Pfarrer war damals Johann Gneitinger, ein Prämonstratenser aus dem bayerischen Stifte Straubing, der hier im Jahre 1639 starb. Sein Grabstein ist in der Petruskapelle, links vom Altar stehend eingemauert.
Im Dreißigjähren Krieg wurde die Kirche öfters geplündert und selbst die Glocken wurden geraubt. Doch konnte manch wertvolles Inventar gerettet werden. So besaß die Kirche 1638 drei Altäre und viele kostbar Paramente. Die Marienstatue war mit schönen Kleidern und silbernen Geschenken geschmückt.
1647: Die Schweden waren aus dem Lande vertrieben, aber nun hausten die kaiserlichen Truppen hier ärger als früher die Feinde. Am Karsamstag und Ostermontag wurde die Wallfahrtskirche mit Gewalt erbrochen und alle Habselikeiten, von den Leuten dort sicherheitshalber verborgen, wurden fortgeschleppt.
Dem Pfarrer Ferdinand Pesl (1671-1678) und seinem Eifer scheint es gelungen zu sein, die Wallfahrt ins "Biri" wieder zu heben, da im Inventar silberne Opfergaben und Votivbilder aus dieser Zeit angeführt sind. Nachdem die Wallfahrtskirche im Laufe der Zeit für die immer zahlreich aus Österreich, Mähren, Böhmen und Schlesien bilgernten Wallfahrer zu klein geworden war, wurde über Auftrag des Propstes von Herzogenburg, Anton Sardena, im Jahre 1674 die Kirche vergrößert. Das jetzige Kirchenschiff wurde gebaut, und zwar im Renaissancestil, also sehr geräumig. Der Turm wurde renoviert und ein neuer Hochaltar aufgestellt. Derselbe wird folgendermaßen beschrieben: "Ein vom Pflaster bis an das Gewölbe reichender, mit Engelrot und Stritzelgelb bekleckster aus hölzerner Würfeln bestehender Holstoß, aus dem zu oberst Eisenstangen hervorragen und eine kolossale Dreifaltigkeit tragen, bildet den rückwärtigen Teil des Altares. Der Vorderteil ist großartig, eine Art Triumphpforte mit Säulengängen. Ober dem Eingänge rechts liegt ein einer Grotte oder Grabeshöhle die hl. Rosalia, das Haupt auf eine Hand gestützt und in der anderen den Jungrauenkranz haltend. Ober dem Eingange links liegt die hl. Magdalena, mit dem Haupte auf dem Arme ruhend, umgeben mit den Symbolen der Buße. Zwischen diesen beiden Eingängen ist die Tumba, der Opfertisch und der Tabernakel; ein wenig zurückgerückt die Weltkugel, auf welcher Maria mit himmelwärts gekehrtem Blicke und gefalteten Händen betet, umgeben von huldigenden Engeln. Alles ist Bildhauerarbeit von kolossaler Größe und gut vergoldet." Außer dem beschriebenen Hochaltar befanden sich in der Kirche noch zwei Seitenaltäre. Einer  war dem hl. Vitus, der andere dem hl. Sebastian gewidmet. Ein vierter Altar war noch in der schon erwähnten Friedhofkapelle und der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geweiht.
Die Pfarrgemeinde Sallapulka unternahm selbst alljährlich zahlreiche Bittprozessionen, so nach Theras, Walkenstein, Weitersfeld, Geras, Pernegg und Maigen. Besondere Verdienste um die Wallfahrtskirche erwar sich der Pfarrer Christian Bürck von Bürckfeld (1678-1696).
Von den Veitsfeste 1704 ist bekannt, daß zwei Predigten gehalten wurden, die Frühpredigt über die Kirchweih und die Spätpredigt über die hl. Jungfrau Maria. Das Hochamt zelebrierte gewöhnlich der infulierte Abt des nahen Prämonstratenser - Chorherrnstiftes Pernegg, der auch seine Kirchenmusiker mitzunehmen pflegte. Seit Beginn des 18. Jahrhundertes waren in Sallapulka wieder zwei, oft auch drei Chorherren des Stiftes Herzogenburg in der Seelsorge tätig. Auch wohnte 1712 bei der Wallfahrtskirche außer dem Mesner noch ein Einsiedler, der von der Kirche einen Beitrag an Korn erhielt.
Zum großen Kirchtage, dem Veitsfeste, des Jahres 1724 erschienen 54 Kreuzscharen, aber auch sonst kamen während des Jahres viele Prozessionen hierher, z. B. am Feste des hl. Sebastian von Breiteneich bei Horn. (Vier fremde Priester halfen im Beichtstuhle aus.) Am Markustag (25. April) erschienen besonders viele Wallfahrer von nah und fern. (Zur Aushilfe zwei Prämonstratenser von Geras, drei von Pernegg, dann den Pfarrer von Walkenstein und Theras.) Am Pfingstdienstag kamen die Prozessionen von Geras, Pernegg, Theras, Walkenstein, Weitersfeld, Oberhöflein, Langau, Maigen, Kattau, Stockern, Pulkau und Waitzendorf. Am 2. Juli traf eine Prozession von Horn ein. Am Feste des hl. Rochus (16. August) kamen die gleichen Kreuzscharen wie am 25. April, dagegen am Feste Maria Geburt (8. September), die gleichen wie am Pfingstdienstag.
1719 wurde bei der Wallfahrtskirche die Amenseelenbruderschaft von den Pfarrer Josef Ignaz Meier (hier gestorben am 7. September 1731) gegründet und von den Herrn Prälaten des 7. September 1731) gegründet und von dem Herrn Prälaten des Stiftes Pernegg, Ambros von Schöllingen, eröffnet. Sie feierte ihr Hauptfest am 15. August und erhielt im Jahre 1757 einen eigenen Seitenaltar mit einem schönen Bilde vom M. J. Schmidt (Kremser - Schmidt), das noch heute eine Zierde der Kirche ist.
An den Wallfahrtstagen war eine ausgiebige Aushilfe in der Gebirgskirche nötig, welch die Prämonstratenser von Geras und Pernegg, die PP. Franziskaner von Eggenburg und die PP. Augustiner von Frating gerne leisteten.
Mit den Aufblühen des von hier nur drei Stunden entfernten marianischen Wallfahrtsortes Maria Dreieichen bei Horn (seit 1737) nahm die Zahl der Pilger zu der Gebirgskirche ab. Zuerst hörte die Einsiedelei auf. Im Jahre 1783 wurde unter Kaiser Josef II. die Armenseelenbruderschaft aufgehoben und die Wallfahrtskirche Maria im Gebirge gesperrt. Aber die Liebe zur heiligsten Jungfrau vermochte niemand im Herzen der eifrigen Wallfahrer auszulöschen., nur zogen jetzt alle Kreuzscharen aus Österreich und Mähren nach Maria Dreieichen. Maria im Gebirge, einer der ältesten Wallfahrtsorte Niederösterreichs, trat in den Hintergrund.
Erst im 19. Jahrhundert belebten sich die Wallfahrten nach Sallapulka aufs neue. Durch die Großzügigkeit des Patrons, des Chorherrnstiftes Herzogenburg, und durch Spenden von Wohltätern erhielt die Gebirgskirche wieder ein prächtiges Aussehen. Im Jahre 1801 wurde der Turm renoviert, 1830, 1831 und 1835 das Innere der Kirche ausgebessert. In diesem Jahre wurde auch die alte, gotische Friedhofskapelle abgetragen, wahrscheinlich da älteste Gotteshaus Sallapulkas. An der Außenseite der Kapelle befand sich eine aus Sandstein zierlich gearbeitet Kanzel, von welcher aus zur Zeit der häufigen Wallfahrten aus Böhmen und Mähren am Vitusfeste eine Predigt in böhmischer Sprache gehalten wurde.
Im Jahre 1854 wurde in der Wallfahrtskirche ein neuer gotischer Hochaltar aufgestellt. Vom alten, schon beschriebenen Hochaltare benützte man nur die Statuen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, der Madonna, der Heiligen Rosalia und Magdalena; dagegen kamen an neuen Statuen dazu die des hl. Augustinus und die des hl. Bernhard. Am 24. September des genannten Jahres wurde das vollendete herrliche Werk von unserem Prälaten Josef Neugebauer mit zahlreicher Assistenz in Gegenwart des Abtes Honorius Burger von Altenburg unter großer Beteiligung des Volkes benediziert.
1859 wird auch der Altar, der dem hl. Petrus geweiht, in der Seitenkapelle neu aufgestellt. 1868 werden die zwei großen Glocken ungegossen, eine dritte kleiner und eine neue große Glocke angekauft. 1871 wird eine neue Orgel mit neun klingenden Registern aufgestellt. Der Kreuzweg, von Maler Breitschopf in St. Pölten gemalt, wird in diesem Jahr restauriert. Erwähnenswert ist noch ein Madonnabild, auf Holz gemalt. Es befindet sich jetzt in der Petruskapelle. Nach Feststellung des Herrn Dr. Zykan vom Bundesdenkmalamt in Wien ist es eine getreue Kopie aus dem 17. Jahrhundert nach dem böhmischen Madonnabild im Königssaal in Böhmen aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts.
Das Jahr 1899 war ein Jubeljahr für die Pfarre Sallapulka. Es wurde das sechshundertjährige Jubiläum des ersten urkundlichen Erwähnens der Pfarre und das hundertjährige des Pfarrhofbaus festlich begangen. Der Pfarrhof in Sallapulka wurde im Jahre 1799 unter dem Prälaten des Stiftes, Michael Teufl, erbaut. Er ist ein einstöckiges Gebäude mit 15 Fenstern Front und einer der schönsten Pfarrhöfe der ganzen Umgebung. Aus Anlaß dieses Festes wurde auch die Gebirgskirche außen renoviert. Zum Veitsfeste, an welchem die Festfeier gegangen wurde, erschien der Prälat des Stiftes Herzogenburg, Frigdian Schmolk, der auch das Pontifikalamt zelebrierte. Auch eine kleine Schrift über die Pfarr- und Wallfahrtskirche "Maria im Gebirge" bei Sallapulka wurde aus diesem Anlass von dem verdienstvollen Geraser Stiftshistoriker Alfons Zàk herausgegeben.
Im Jahr 1925 wurden unter großen Opfern der Pfarrgemeinde vier neue Glocken als Ersatz für die im ersten Weltkrieg abgelieferten angekauft und feierlich geweiht. Aber schon im Jahr 1942 mußten sie wieder abgeliefert werden, dazu noch die einzige Glocke aus dem Jahre 1845, die den ersten Weltkrieg überstanden hatte.
Viel leid brachten die Jahre 1938 bis heute. Aber das Vertrauen zur Gottesmutter konnte auch in diesen Jahren nicht unterdrückt werden. Trotz Prozessionsverbot und verschiedener anderer Schikanen ließen sich die treuen Katholiken vom Besuche der Wallfahrtsorte nicht abhalten, um von der Gottesmutter Hilfe in Leit und Not  zu erflehen. Auch in Maria im Gebirge war der Besuch am Hauptfeste, dem Veitsfeste, nicht viel geringer als vorher. Freilich mußte die Feier auf einen Sonntag verlegt werden. Seit 1946 wird das Hauptfeste wir der am 15. Juni bzw., wenn dieser auf einen Freitag, Samstag oder Sonntag fällt, am folgenden Montag festlich begangen. Zum Dank für die besonderen Schutz der "Birimutter", den sei in den schweren Jahren des Krieges und der Nachkriegszeit der Pfarre Sallapulka schenkte, beschlossen sämtliche Gemeinden der Pfarre, ab 1946 das Hauptfest (Veitsfst) alljährlich als Pfarrfeiertag festlich zu begehen und in den kommenden Jahren die einst so berühmte Gnadenkirche innen und außen restaurieren zu lassen. Die "Birikirche" soll in neuem Glanze erstehen!
Mit dem Gefühl der Dankbarkeit und Liebe zur Gottesmutter rüsten sich die Pfarrgemeinde Sallapulka und darüber hinaus alle treuen Verehrer der hl. Jungfrau Maria und Freunde ihres Wallfahrtsortes im Gebirge, um im Jahre 1949 das 650jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung der Pfarre festlich zu begehen. Durch Jahrhunderte war Maria im Gebirge eine Zufluchtstätte in schwerem Leid, aber auch ein Ort der Dankbarkeit für die Gnadenhilfe der Birimutter für die zeitliche Not wie für das ewige Heil. Wolle es auch so bleiben für alle Zeit.
Möge nun diese Schrift einem jeden Leser und Besucher der Gnadenstätte ein liebes Gedenkbüchlein sein und zur besseren Kenntnis dieses altehrwürdigen Gnadenortes beitragen. Möge es helfen, daß jeder fromme Besucher das empfinde, was Maria, die heilige Jungfrau und Gottesmutter, bei ihrem Besuche bei ihrer Verwandten Elisabeth im Gebirge empfunden uns so herrlich im Magnifikat ausgedrückt hat:
"Hochpreiset meine Seele den Herrn und mein Geist frohlockt in Gott, meinem Heiland!"