Kurze der Beschreibung der
Wallfahrts- Pfarrkirche
St. Maria im Gebirge in Sallapulka

eine Kurzfassung von Dom. Florian Friedmann O. Praem.
aus dem Falter zum 700 Jahr Jubiläum.

Um 1291 dürfte die Pfarre als Gründung des Stiftes Herzogenburg entstanden sein. Herzogenburg besaß in Sallapulka und Theras den Drittelzehent. Der Ortsname ist entweder slawischer Herkunft oder hängt mit dem altdeutschen Sal = Heiligtum zusammen und bedeutet dann Heiligtum ober Pulkau.

 

1299 Datum der ersten Nennung der Pfarre in den Zehentbüchern des Stiftes Herzogenburg. Sallapulka war damals die zentrale Verwaltungsstelle des Herzogenburger Zehentbezirkes im östlichen Waldviertel.

 

1328 Einfälle der Böhmen im gesamten Grenzland, ebenso 1332 und 1336.

 

1348 kam die Pest über das Land. Die Bevölkerung beschuldigte die Juden als Urheber dieser Seuche, was zu grausamen Judenverfolgungen führte.

 

1427-1472 Husitteneinfälle, deren barbarische Zerstörungswut sich hauptsächlich gegen Kirchen und Pfarrer richteten.

 

Um 1500 entstand der gotische Chor der Kirche. Schon um 1400 dürfte der Turm gebaut worden sein. Turm, Chor und Petruskapelle sind die ältesten Teile der heutigen Kirche.

 

1618-1648 Im Dreißigjährein Krieg wurden Ort und Kirche dreimal geplündert, sowohl von den Protestanten wie auch von den kaiserlichen Truppen. Sallapulka blieb katholisch, aber in Theras, Höflein, Starrein, Walkenstein und Weitersfeld wurden protestantische Gottesdienste gefeiert.

 

1647 Weil die Kirche die vielen Pilger nicht fassen konnte, baute der Herzogenburger Propst Anton Sardona das barocke Langhaus.

 

1719 Gründung der Arme-Seelen-Bruderschaft.

 

1783 Schließung der Kirch durch Kaiser Joseph II., Aufhebung der Arme-Seelen-Bruderschaft.

 

1799 Bau des Pfarrhofes Sallapulka unter Propst Michael Teufel.

 

1835 Abriß der im Friedhof befindlichen runden gotischen Kapelle, die eine kleine Außenkanzel besaß. Sie wurde als Karner benützt und ist vielleicht das älteste uns bekannte Gotteshaus Sallapulkas.

 

1884 verfasst der Chorherr Otto Schweizer (Herzogenburg) eine ausführliche Pfarrgeschichte.

 

1899 Zum 600jährigen Jubiläum erscheint eine kleine Festschrift, verfaßt vom Geraser Chorherrn Alphons Zak.

 

1971 Die Herzogenburger Stiftspfarre wurde Weltpriesterpfarre der Diözese St. Pölten.

 

1990 Die Pärmonstratenser-Chorherren von Stift Geras übernehmen die Seelsorge.

 

1993-1996 Außenrenovierung der Kirche.

 

1999 700jähriges Jubiläum und 200 Jahre Bestand des Pfarrhofes.

 

2000-2001 Restaurierung und Wiederherstellung der Friedhofsmauer.

 

2003 Abriß des Mesnerhauses und Beginn des Wiederaufbaues.

Sehenswürdigkeiten:

Der Hochaltar:
Der erste neugotische Hochaltar (1854), der in der Diözese St. Pölten aufgestellt wurde.
Der Figurenschmuck wurde größtenteils von seinem barocken Vorgänger aus dem Jahr 1674 übernommen:
Das Gnadenbild Maria im Strahlenkranz in der zentralen Rundbogennische, darüber die
Skulptur der Hl. Dreifaltigkeit und die über den Opfergangsportalen liegenden Fieguren der hl. Rosalia (links)
und des hl. Bernhard (rechts) unter den Baldachinen stammen aus den Jahr 1859.
Der Altar beeindruckt durch sein Größe, er ist ein Werk des Redemptoristen-Fraters Thomas Marzik.
Johann Plessl, ein wohlhabender Bauer aus Sallapula, stiftet für seine Errichtung 1.000 Gulden.
Es existiert auch ein Altarentwurf des kaiserlichen Hofarchitekten Bernhard Fischer von Erlach,
der aber nicht umgesetzt wurde.
Seitenaltar
Der berühmte Barockmaler Martin Johann Schmidt (Kremser Schmidt) schuf 1757 das Altarbild des
an der südlichen Chorwand stehenden Seitenaltars. Es zeigt Christus am Kreuz mit seiner Mutter Maria,
dem Lieblingsjünger Johannes und einem das Blut auffangendem Engel. Unten die armen Seelen,
die aus den Flammen bittend die Hände erheben.
Die Arme-Seelen-Bruderschaft war durch Beiträge, Vermächtnisse und Opfer ihrer zahlreichen
Mitglieder in der Lage, diesen neuen Seitenaltar auf der Epistelseite zu errichten.
Der Turm
Durch seine massige Gestalt dominiert der um 1400 erbaute gotische Turm den ganzen Kirchenbau.
Auf seinem quadratischen Unterbau ist in seinem oberen Drittel ein Achteck eingesetzt,
das in einen gemauerten Pyramidenhelm übergeht. Dieser Turm gehört zur Vorgängerkirche, über
deren Aussehen heute nichts mehr bekannt ist